Wasserwerte verstehen – pH, GH, KH, Nitrit & Co. leicht erklärt

Klares Wasser allein macht noch kein gesundes Aquarium. Was auf den ersten Blick glasklar und sauber aussieht, kann im Inneren ein sensibles chemisches Gleichgewicht verbergen – und genau das entscheidet über das Wohl deiner Fische, Garnelen und Pflanzen. Wer die grundlegenden Wasserwerte versteht und regelmäßig misst, kann Krankheiten vorbeugen, Algenprobleme vermeiden und ein stabiles Biotop für seine Aquarienbewohner schaffen.

Ob pH-Wert, Gesamthärte (GH), Karbonathärte (KH), Nitrit, Nitrat oder Ammonium – diese Werte spielen alle zusammen wie ein feines Orchester. In diesem Artikel erklären wir dir einfach und verständlich, was diese Werte bedeuten, wie du sie richtig misst und was du tun kannst, wenn sie aus dem Gleichgewicht geraten. Damit du nicht nur schöne, sondern auch gesunde Aquarien bewundern kannst.

Und das Beste: Du bekommst zu jedem Wasserwert praktische Produktempfehlungen (Amazon-Affiliate-Links), damit du dein Aquarium optimal pflegen kannst – ganz ohne Chemie-Studium!

Inhaltsverzeichnis

  1. Was sind Wasserwerte – und warum sind sie so wichtig?
  2. Der pH-Wert – Säure oder Base?
  3. Die Karbonathärte (KH) – der pH-Stabilisator
  4. Die Gesamthärte (GH) – wichtig für Lebewesen
  5. Nitrit (NO₂) – unsichtbar, aber gefährlich
  6. Nitrat (NO₃) – Nährstoff oder Problem?
  7. Ammonium und Ammoniak – das Unsichtbare verstehen
  8. Sauerstoffgehalt im Aquarium
  9. Wie messe ich meine Wasserwerte richtig?
  10. Ursachen für schlechte Wasserwerte – und was du tun kannst
  11. Unsere Produktempfehlungen für stabile Wasserwerte (mit Amazon-Affiliate-Links)
  12. Fazit: Mit Wissen zu klarerem Wasser

1. Was sind Wasserwerte – und warum sind sie so wichtig?

Wasser ist nicht gleich Wasser – vor allem nicht im Aquarium. Während Leitungswasser für uns Menschen gut aufbereitet ist, kann es für Fische und andere Aquarienbewohner ungeeignet sein. Der Grund: Wasser enthält je nach Region und Aufbereitung unterschiedlich viele gelöste Stoffe, Mineralien und Gase. Diese bestimmen die chemischen Eigenschaften des Wassers – die sogenannten Wasserwerte.

In einem Aquarium ist das biologische Gleichgewicht besonders sensibel. Schon kleine Abweichungen bei pH, GH oder Nitrit können Stress verursachen oder im schlimmsten Fall sogar lebensbedrohlich für Fische und Garnelen werden. Deshalb solltest du die wichtigsten Wasserwerte regelmäßig kontrollieren – am besten wöchentlich – und sie bei Bedarf gezielt anpassen.

Besonders in den ersten Wochen nach dem Einrichten eines neuen Aquariums ist das Messen der Wasserwerte Pflicht. Der sogenannte „Nitritpeak“ kann in dieser Zeit auftreten und ist eine große Gefahr für alle Tiere im Becken. Auch wenn du neue Fische einsetzen, Pflanzen stark zurückschneiden oder größere Wasserwechsel machst, solltest du die Werte genau im Auge behalten.

Gut zu wissen: Viele Aquarienprobleme wie Algen, kränkliche Fische oder schleichend sterbende Pflanzen lassen sich oft auf schlechte Wasserwerte zurückführen. Wer hier frühzeitig misst und gegensteuert, erspart sich viel Frust – und den Bewohnern Leid.

Zum Glück musst du kein Chemiker sein, um dein Aquarium in Schuss zu halten. Es gibt heute viele einfache Testsets für Anfänger, die dir zuverlässig anzeigen, wie es um dein Wasser steht. Besonders beliebt ist das JBL Aquatest LAB (Affiliate-Link) – hier bekommst du alle wichtigen Tests in einem Koffer, inklusive Farbkarten und Anleitung.

2. Der pH-Wert – Säure oder Base?

Der pH-Wert ist einer der bekanntesten Wasserwerte – und gleichzeitig einer der wichtigsten. Er gibt an, wie sauer oder basisch (alkalisch) das Wasser ist. Die Skala reicht von 0 bis 14:

  • pH 7 ist neutral,
  • Werte unter 7 gelten als sauer,
  • Werte über 7 als basisch.

In der Natur schwankt der pH-Wert je nach Gewässertyp, Bodenbeschaffenheit und Umgebung. Im Aquarium hängt er vor allem von der Karbonathärte (KH), der CO₂-Konzentration und der biologischen Aktivität im Becken ab. Ein zu niedriger pH-Wert kann Fische stressen und Schleimhäute angreifen – ein zu hoher Wert dagegen die Verfügbarkeit von Nährstoffen für Pflanzen blockieren.

Welche pH-Werte sind ideal?

Die optimalen Werte hängen davon ab, welche Tiere und Pflanzen du pflegst:

  • Südamerikanische Arten wie Neon, Skalare oder Diskus fühlen sich bei pH 6,0 – 7,0 wohl.
  • Gesellschaftsbecken funktionieren meist gut bei pH 6,8 – 7,5.
  • Malawis und Tanganjikas bevorzugen pH 7,5 – 8,5.

Schwankungen im pH-Wert können gefährlich sein – insbesondere bei niedriger Karbonathärte. Deshalb ist es wichtig, den pH-Wert regelmäßig zu messen und keine radikalen Veränderungen durchzuführen. Auch große Wasserwechsel oder übermäßige CO₂-Zugabe können den pH-Wert plötzlich kippen lassen.

pH-Wert messen leicht gemacht

Die einfachste Methode für Einsteiger ist ein Teststreifen-Set wie das Tetra Test 6in1 für Aquariumwasser (Affiliate-Link). Wer es präziser möchte, greift zu Tropfentests oder einem digitalen pH-Meter. Letzteres lohnt sich besonders bei empfindlichen Arten oder CO₂-Düngung.

Tipp: Miss den pH-Wert immer zur gleichen Tageszeit – denn durch die Fotosynthese der Pflanzen kann er zwischen Tag und Nacht leicht schwanken.

3. Die Karbonathärte (KH) – der pH-Stabilisator

Die Karbonathärte (abgekürzt KH) ist eine der wichtigsten Stützen für das biologische Gleichgewicht im Aquarium. Sie wirkt wie ein Puffer und schützt den pH-Wert davor, zu stark zu schwanken. Besonders bei Aquarien mit CO₂-Düngung oder weichem Wasser ist die KH entscheidend – denn ohne sie kann der pH-Wert regelrecht abstürzen.

Was misst die KH genau?

Die Karbonathärte gibt die Menge an gelösten Hydrogencarbonaten im Wasser an. Diese binden überschüssige Säuren und Basen und halten so den pH-Wert stabil. Ist die KH zu niedrig (unter 3 °dH), wird das Wasser „pH-instabil“. Bereits kleinste chemische Veränderungen – etwa durch Futterreste, CO₂-Zufuhr oder Algenwachstum – können dann zu gefährlichen pH-Sprüngen führen.

Idealwerte für die Karbonathärte

  • In typischen Gesellschaftsaquarien sind 5–10 °dH ein guter Richtwert.
  • Für Weichwasserfische (z. B. aus Südamerika) darf die KH auch bei 3–5 °dH liegen – hier ist aber Vorsicht geboten.
  • In Malawi- und Tanganjikabecken sind 10–15 °dH oft besser, um den gewünschten hohen pH-Wert zu stützen.

Eine stabile KH sorgt also dafür, dass auch dein pH-Wert stabil bleibt. Wenn du z. B. mit CO₂ düngst, solltest du deine KH stets im Blick behalten – sonst kann es zu gefährlichen Säurestürzen kommen.

So misst du die KH richtig

Ein zuverlässiges Testmittel ist der SERA KH-Test (Affiliate-Link). Mit wenigen Tropfen und einem Farbumschlag bestimmst du exakt die Karbonathärte deines Wassers. Alternativ gibt es auch digitale Wassertester – allerdings sind diese meist deutlich teurer.

Wenn du feststellst, dass deine KH zu niedrig ist, kannst du mit einem Wasseraufhärter wie Dupla Martin KH+ liquid (Affiliate-Link) gezielt nachhelfen – ohne gleich das komplette Wasser auszutauschen.

4. Die Gesamthärte (GH) – wichtig für Lebewesen

Während die Karbonathärte (KH) vor allem den pH-Wert stabilisiert, beschreibt die Gesamthärte (GH), wie „hart“ oder „weich“ dein Wasser wirklich ist. Gemeint ist damit der Gehalt an gelösten Erdalkalimetallen, vor allem Kalzium und Magnesium. Diese Mineralien sind für viele Lebensvorgänge im Aquarium essenziell – von der Muschelbildung bei Schnecken bis hin zum Stoffwechsel deiner Fische.

Warum ist die GH so wichtig?

Die GH beeinflusst den Osmosehaushalt aller Lebewesen im Becken. Fische, Garnelen und Schnecken regulieren ihren Wasserhaushalt über Haut und Kiemen – und dazu brauchen sie eine Umgebung, die zu ihrem natürlichen Lebensraum passt. Zu weiches Wasser kann bei hartwasserliebenden Arten zu Knochenschwäche oder Vermehrungsproblemen führen, zu hartes Wasser bei Weichwasserfischen zu Stress und Krankheiten.

Auch Pflanzen profitieren von einer ausgewogenen GH – Kalzium und Magnesium sind wichtige Nährstoffe für gesundes Wachstum und kräftige Farben.

Die idealen GH-Werte

  • Weichwasserfische (z. B. Neon, Diskus): 4–8 °dGH
  • Gesellschaftsaquarien: 8–12 °dGH
  • Hartwasserfische (z. B. Guppy, Platy, Malawibuntbarsche): 12–18 °dGH

Achtung: Leitungswasser in Deutschland kann regional sehr unterschiedlich ausfallen – von unter 5 bis über 20 °dGH ist alles möglich. Deshalb ist Messen Pflicht!

GH messen und anpassen

Ein guter Einsteiger-Test ist das Tetra GH Tropfentest-Set (Affiliate-Link). Tropf für Tropf bestimmst du die Gesamthärte deines Wassers. Wer häufig messen möchte, kann auch auf ein digitales Kombi-Messgerät zurückgreifen.

Ist die GH zu niedrig, hilft Aufhärtesalz oder spezielles Mineralgranulat. Besonders praktisch ist Seachem Equilibrium (Affiliate-Link), das Kalzium und Magnesium gezielt dosiert – ideal für Pflanzenbecken oder Weichwasser-Aquarien mit leichtem Härtemangel.

5. Nitrit (NO₂) – unsichtbar, aber gefährlich

Nitrit ist einer der gefährlichsten Stoffe im Aquarium – und gleichzeitig tückisch, weil man es mit bloßem Auge nicht erkennen kann. Bereits geringste Mengen Nitrit im Wasser können für Fische und Garnelen tödlich sein. Umso wichtiger ist es, den NO₂-Wert regelmäßig zu kontrollieren – besonders in der Einlaufphase eines neuen Beckens oder nach größeren Störungen im biologischen Gleichgewicht.

Was ist Nitrit überhaupt?

Nitrit entsteht als Zwischenprodukt beim Abbau von Futterresten, Pflanzenresten oder Fischkot. Genauer gesagt: Beim Start des Stickstoffkreislaufs zersetzen Bakterien zunächst organische Abfälle zu Ammonium (NH₄), das dann zu Nitrit (NO₂) und schließlich zu Nitrat (NO₃) umgewandelt wird.

Solange das biologische Gleichgewicht intakt ist, bleibt der Nitritwert nicht messbar – weil spezielle Bakterien es sofort weiter zu Nitrat verarbeiten. Doch wenn dieser Prozess gestört ist – etwa durch ein neues Aquarium, Antibiotikaeinsatz oder eine Reinigungsaktion – steigt der NO₂-Wert gefährlich an.

Wie gefährlich ist Nitrit wirklich?

Schon ab 0,3 mg/l kann Nitrit bei Fischen zu Atemnot führen, weil es den Sauerstofftransport im Blut blockiert. Erste Anzeichen sind hektisches Atmen, Hängen an der Wasseroberfläche und plötzlicher Rückzug. Bei höheren Konzentrationen kommt es schnell zum Tod.

Für Garnelen, Schnecken und Jungfische ist Nitrit noch gefährlicher – hier reichen kleinste Mengen, um Schäden zu verursachen.

So misst und senkst du Nitrit

Zum Messen eignet sich besonders gut der JBL NO₂ Nitrit-Test (Affiliate-Link), der genaue Werte schon im gefährlichen Bereich anzeigt. Wenn du Nitrit im Wasser feststellst:

  1. Keinen neuen Besatz hinzufügen!
  2. Sofort Teilwasserwechsel (50–80 %) durchführen.
  3. Filter und Bodengrund nicht reinigen, um Bakterien nicht zu stören.
  4. Bakterienpräparate wie Tetra SafeStart (Affiliate-Link) helfen beim Wiederaufbau der Filterbiologie.

Wichtig: Nitrit ist nicht dauerhaft im Wasser vorhanden – mit der richtigen Pflege und Geduld pendelt sich das Gleichgewicht von selbst ein. Aber ein Nitritpeak ist immer ein Alarmsignal!

6. Nitrat (NO₃) – Nährstoff oder Problem?

Nitrat ist das Endprodukt des Stickstoffkreislaufs im Aquarium – und im Gegensatz zu Nitrit ist es deutlich weniger giftig. Dennoch sollte man auch diesen Wert nicht aus den Augen verlieren. Denn zu viel Nitrat fördert das Algenwachstum und kann langfristig auch die Gesundheit deiner Fische und Pflanzen beeinträchtigen.

Was ist Nitrat und woher kommt es?

Nachdem Futterreste, Pflanzenreste oder Kot im Wasser zunächst zu Ammonium und dann zu Nitrit abgebaut werden, wandeln spezielle Bakterien das Nitrit zu Nitrat (NO₃) um. Dieser Stoff sammelt sich im Wasser an, wenn er nicht auf natürliche Weise abgebaut oder von Pflanzen aufgenommen wird.

In der Natur wird Nitrat durch riesige Wassermengen verdünnt oder von Wasserpflanzen und Bodenorganismen verarbeitet. Im Aquarium ist das Volumen jedoch begrenzt – darum steigt der Nitratwert hier mit der Zeit oft unbemerkt an.

Wie viel Nitrat ist noch okay?

  • Bis 25 mg/l gilt Nitrat im Süßwasseraquarium als völlig unbedenklich.
  • 30–50 mg/l sind ein Grenzbereich – es droht verstärktes Algenwachstum.
  • Ab 50 mg/l kann es für empfindliche Fische (z. B. Diskus) gesundheitlich bedenklich werden.
  • Garnelen und Jungfische reagieren oft schon auf geringere Konzentrationen empfindlich.

Nitrat kann sich also sowohl positiv als Pflanzennährstoff als auch negativ als Algenbooster auswirken – je nachdem, wie dein Becken eingerichtet ist.

Nitrat messen und reduzieren

Mit dem JBL Nitrat-Test NO₃ (Affiliate-Link) bekommst du eine genaue Messung des Nitratwerts – einfach Tropfen zählen und Farbkarte vergleichen.

Ist der Wert zu hoch, helfen folgende Maßnahmen:

  • Regelmäßige Teilwasserwechsel (wöchentlich 30–50 %)
  • Stark zehrende Pflanzen wie Wasserpest, Hornkraut oder Schwimmpflanzen
  • Spezielle Filtermaterialien wie JBL BioNitratEx (Affiliate-Link), die Nitrat biologisch abbauen

Tipp: In Pflanzenaquarien kann Nitrat auch zu niedrig werden – dann lohnt sich ein gezielter Zusatz durch Pflanzendünger mit Nitratanteil, z. B. Easy Life Nitro (Affiliate-Link).

7. Ammonium und Ammoniak – das Unsichtbare verstehen

Ammonium (NH₄⁺) und Ammoniak (NH₃) sind zwei Seiten derselben Medaille – und gehören zu den ersten Substanzen, die im Stickstoffkreislauf eines Aquariums entstehen. Sie bilden sich direkt aus Fischkot, Futterresten oder abgestorbenen Pflanzenteilen und sind besonders in neuen Aquarien ein kritischer Punkt. Warum? Weil sie hochgiftig sein können, wenn das Gleichgewicht nicht stimmt.

Ammonium oder Ammoniak – wo ist der Unterschied?

  • Ammonium (NH₄⁺) ist die ungefährliche Form, die in leicht saurem bis neutralem Wasser vorliegt.
  • Ammoniak (NH₃) ist die giftige Form, die entsteht, wenn der pH-Wert steigt (z. B. über 7,0).

Beide Stoffe stehen in einem chemischen Gleichgewicht zueinander – und der pH-Wert entscheidet, in welcher Form sie vorliegen. Bei niedrigem pH-Wert bleibt das meiste als harmloses Ammonium im Wasser. Steigt der pH-Wert jedoch, wandelt sich ein Teil davon in Ammoniak um – und das kann Fischen und Garnelen schnell gefährlich werden.

Wann wird es kritisch?

Schon ab 0,02 mg/l Ammoniak (NH₃) zeigen viele Fische Stresssymptome. Typische Anzeichen sind:

  • hektisches Atmen
  • Verweilen an der Wasseroberfläche
  • auffälliges Verhalten wie Scheuern oder Springen
  • plötzliche Todesfälle ohne erkennbare Ursache

Besonders gefährlich wird es in neuen Aquarien oder bei Ausfällen der Filterbakterien. Dann kann sich Ammonium ansammeln und mit steigendem pH in giftiges Ammoniak umschlagen.

Messen und gegensteuern

Die meisten Wassertests messen Ammonium (NH₄⁺). Ein bewährter Test ist der JBL NH₄ Ammonium-Test (Affiliate-Link). Der Test zeigt dir an, wie viel NH₄ im Wasser ist – mit dem pH-Wert zusammen kannst du abschätzen, wie viel giftiges NH₃ daraus wird.

Wenn du Ammonium oder Ammoniak im Wasser hast:

  1. Keinen neuen Fischbesatz!
  2. Großen Wasserwechsel (mind. 50 %) durchführen
  3. Bakterienpräparate wie Tetra SafeStart einsetzen
  4. Filter nicht reinigen, um die Bakterienkultur nicht zu stören

Wichtig: Ein funktionierender biologischer Filter wandelt Ammonium rasch in Nitrit und dann Nitrat um – das ist völlig normal. Erst wenn das Gleichgewicht kippt, wird es gefährlich.


8. Sauerstoffgehalt im Aquarium

Sauerstoff ist das Lebenselixier für alle Bewohner im Aquarium – egal ob Fische, Garnelen, Schnecken oder nützliche Bakterien. Ohne ausreichend gelösten Sauerstoff im Wasser kann es schnell zu Atemnot, Stress und sogar Erstickung kommen. Doch obwohl er so wichtig ist, wird der Sauerstoffgehalt oft unterschätzt – vor allem in dicht bepflanzten Becken oder in warmen Sommermonaten.

Wie kommt Sauerstoff ins Wasser?

Sauerstoff gelangt auf zwei Hauptwege ins Aquarium:

  1. Über die Wasseroberfläche – durch den direkten Kontakt mit der Luft.
  2. Durch Pflanzen – während der Fotosynthese geben sie tagsüber Sauerstoff ab.

Wichtig: Pflanzen produzieren nur bei Licht Sauerstoff. Nachts atmen sie – genau wie Fische – Sauerstoff ein und CO₂ aus. Deshalb kann es gerade nachts zu kritischen Engpässen kommen, vor allem in schlecht durchlüfteten Becken.

Auch die Temperatur spielt eine große Rolle: Je wärmer das Wasser, desto weniger Sauerstoff kann es speichern. Das ist besonders im Sommer problematisch – denn dann brauchen Fische mehr Sauerstoff, obwohl das Wasser weniger davon halten kann.

Woran erkenne ich Sauerstoffmangel?

Typische Anzeichen:

  • Fische hängen an der Oberfläche und schnappen nach Luft
  • Träge oder hektische Schwimmbewegungen
  • Garnelen werden blass und inaktiv
  • Starke Biofilmbildung an der Oberfläche

So erhöhst du den Sauerstoffgehalt

  1. Wasseroberfläche in Bewegung bringen – z. B. durch einen Ausströmerstein oder leicht angehobenes Filterauslaufrohr.
  2. Luftbetriebene Filter oder Sprudelsteine wie der Tetra AirSilint Mini + Ausströmer-Set (Affiliate-Link) sorgen für permanente Belüftung.
  3. Notfalllösung bei Hitze: Tagsüber Wasser etwas kühler halten, nachts stärker belüften.
  4. Wasserwechsel mit kühlerem, frischem Leitungswasser bringt kurzfristig Sauerstoff ins Becken.

Ein Sauerstofftest (z. B. mit Tropfentest oder digitalen Kombi-Messgeräten) ist hilfreich, wenn du regelmäßig Probleme vermutest oder nachts viele Fische an der Oberfläche hängen.

9. Wie messe ich meine Wasserwerte richtig?

Regelmäßiges Messen der Wasserwerte ist das A und O für ein stabiles Aquarium. Nur so erkennst du rechtzeitig, wenn etwas aus dem Gleichgewicht gerät – und kannst schnell handeln, bevor deine Fische oder Pflanzen Schaden nehmen. Die gute Nachricht: Das Messen ist heute einfacher denn je – auch für Einsteiger.

Welche Methoden gibt es?

1. Teststreifen – schnell & einfach

Ideal für Anfänger: Du tauchst den Streifen kurz ins Wasser, wartest ein paar Sekunden, und vergleichst die Farbveränderung mit einer beiliegenden Skala. So erhältst du einen groben Überblick über pH, KH, GH, Nitrit, Nitrat und oft auch Chlor.

Empfehlung: Tetra Test 6in1 Streifen (Affiliate-Link) – einfach, günstig, zuverlässig für erste Einschätzungen.

Vorteile:

  • sehr schnell (unter 1 Minute)
  • keine Vorbereitung nötig
  • gut für Routinekontrollen

Nachteile:

  • ungenauer als Tropfentests
  • schwerer abzulesen bei leichten Farbabstufungen

2. Tropfentests – genau & bewährt

Hier gibst du mit einer Pipette eine bestimmte Menge Aquarienwasser in ein Röhrchen und träufelst eine Reagenz hinein. Die Farbe zeigt dir dann den Messwert, den du mit einer Farbkarte abgleichst.

Empfehlung: JBL Aquatest LAB (Affiliate-Link) – großes Komplettset mit präzisen Tests für alle wichtigen Werte.

Vorteile:

  • deutlich genauer
  • gute Vergleichbarkeit über längere Zeit
  • auch für spezielle Werte wie Ammonium, CO₂ oder Phosphat erhältlich

Nachteile:

  • etwas aufwändiger
  • Reagenzien müssen nachgekauft werden

3. Digitale Messgeräte – modern & präzise

Digitale pH-Meter oder Kombigeräte messen Werte auf Knopfdruck. Besonders praktisch für Vielnutzer oder Aquascaper, die regelmäßig präzise Daten benötigen.

Empfehlung: Apera pH60 Digitaler pH-Messer (Affiliate-Link)

Vorteile:

  • sehr genau
  • keine Farbdeutung notwendig
  • ideal für Dauerüberwachung

Nachteile:

  • teurer in der Anschaffung
  • müssen regelmäßig kalibriert werden

Wie oft solltest du messen?

  • In der Einlaufphase: täglich bis alle Werte stabil sind (besonders Nitrit!)
  • Bei stabilen Aquarien: einmal wöchentlich reicht meist aus
  • Bei Problemen oder nach Veränderungen: sofort messen!

Tipp: Führe ein einfaches Messprotokoll in einem Notizheft oder in einer App – so erkennst du Trends und Zusammenhänge schneller und kannst rechtzeitig eingreifen.

10. Ursachen für schlechte Wasserwerte – und was du tun kannst

Wenn die Wasserwerte im Aquarium plötzlich aus dem Gleichgewicht geraten, ist guter Rat oft teuer – im schlimmsten Fall stehen deine Fische oder Garnelen kurz vor einer ernsthaften Krise. Doch keine Sorge: Die meisten Probleme lassen sich mit ein wenig Wissen und schnellen Maßnahmen wieder in den Griff bekommen. Wichtig ist nur, dass du die Ursache erkennst – nicht nur die Symptome.

Häufige Ursachen für schlechte Wasserwerte

1. Überfütterung

Ein Klassiker: Zu viel Futter sinkt zu Boden, wird nicht gefressen und beginnt zu faulen. Dabei entstehen zunächst Ammonium, dann Nitrit und schließlich Nitrat – je nachdem, wie belastbar dein Filter ist. Besonders bei Anfängern passiert das schnell.

Was tun?

  • Weniger füttern (Faustregel: nur so viel, wie in 1–2 Minuten gefressen wird)
  • Futterreste mit einer Mulmglocke oder einem Kescher entfernen

2. Unzureichende Filterleistung

Wenn dein Filter zu klein ist, verstopft ist oder schlecht läuft, können sich Schadstoffe wie Nitrit und Ammoniak ansammeln. Auch eine falsch gereinigte Filtermatte (mit heißem Wasser!) kann die Bakterienkultur zerstören.

Was tun?

  • Filter regelmäßig aber schonend reinigen (mit Aquarienwasser, nie unter Leitungswasser!)
  • Bei hohen Werten Filterbakterien neu zuführen, z. B. mit Tetra SafeStart (Affiliate-Link)

3. Zu seltener oder falscher Wasserwechsel

Alteingesessen, aber wahr: Wasserwechsel sind das einfachste Mittel zur Stabilisierung. Wer sie vernachlässigt, riskiert steigende Nitrat- und Phosphatwerte, sinkende Karbonathärte und instabile pH-Werte.

Was tun?

  • Wöchentlich 30–50 % Wasser wechseln
  • Bei extremen Werten auch mehrere Teilwasserwechsel hintereinander (z. B. an 2–3 aufeinanderfolgenden Tagen)

4. Überbesatz

Ein zu voller Besatz belastet das biologische Gleichgewicht – vor allem wenn Fische groß werden oder Nachwuchs bekommen. Auch eine schnelle Aufstockung neuer Tiere kann das System kippen lassen.

Was tun?

  • Besatz kontrollieren (Faustregel: max. 1 cm Fischlänge pro 1 Liter Wasser)
  • Neuankömmlinge nur bei stabilen Werten einsetzen

5. Pflanzenmangel oder kranke Pflanzen

Zu wenig gesunde Pflanzen = zu wenig Hilfe beim Nitratabbau. Umgekehrt: Absterbende Pflanzen tragen zur Belastung bei.

Was tun?

  • Starkzehrer wie Wasserpest oder Hornkraut einsetzen
  • Kranke Pflanzenteile regelmäßig zurückschneiden
  • Gezielte Düngung zur Stärkung, z. B. mit Easy Life ProFito (Affiliate-Link)

6. Außenfaktoren: Leitungswasser oder CO₂-Zufuhr

Auch dein Leitungswasser kann je nach Region problematisch sein – z. B. sehr hart, sehr weich oder bereits nitratbelastet. Eine falsche CO₂-Zufuhr wiederum kann den pH-Wert gefährlich absenken.

Was tun?

  • Leitungswasserwerte beim Wasserversorger checken
  • Bei Bedarf mit Osmosewasser mischen oder Wasseraufbereiter einsetzen
  • CO₂-Zufuhr regelmäßig kontrollieren

11. Unsere Produktempfehlungen für stabile Wasserwerte (mit Amazon-Affiliate-Links)

Die Wasserqualität im Aquarium steht und fällt mit deiner Pflege – aber auch mit der richtigen Ausrüstung. Hier findest du bewährte Produkte, die dir helfen, deine Wasserwerte dauerhaft im grünen Bereich zu halten. Alle Empfehlungen sind sorgfältig ausgewählt und ideal für Einsteiger geeignet. Natürlich mit Affiliate-Links zu Amazon – so kannst du sie bequem nach Hause bestellen.

1. Für die schnelle Kontrolle: Teststreifen & Tropfentests

2. Für pH, KH & CO₂: Stabilisierende Produkte

3. Für Nitrit & Ammonium: Schnell reagieren bei Gefahr

  • JBL NO Nitrit-Test
    Zeigt dir verlässlich auch geringe Nitritkonzentrationen – ideal zur Kontrolle nach Neueinrichtung oder bei Futterproblemen.
  • Tetra SafeStart Filterbakterien
    Unterstützt den biologischen Filteraufbau – besonders hilfreich in der Einlaufphase oder nach Filterreinigung.

4. Für Nitrat & Pflanzengesundheit

5. Für den Sauerstoffhaushalt

  • Tetra AirSilent Mini
    Ideal zur Belüftung in heißen Sommern oder nachts – geräuscharm und zuverlässig.

Diese Produkte helfen dir, deine Wasserwerte im Blick zu behalten und dein Aquarium langfristig gesund zu halten – ganz gleich ob Anfänger oder erfahrener Aquascaper.

12. Fazit: Mit Wissen zu klarerem Wasser

Ein gesundes Aquarium beginnt nicht beim Filter oder der Technik – es beginnt beim Verständnis für das Wasser selbst. Die wichtigsten Wasserwerte wie pH, GH, KH, Nitrit, Nitrat, Ammonium und Sauerstoff sind keine komplizierten Formeln, sondern praktische Werkzeuge, mit denen du das Wohl deiner Tiere und Pflanzen gezielt steuern kannst.

Ob du nun ein Gesellschaftsbecken, ein Aquascape oder ein Artenbecken pflegst – wenn du regelmäßig misst, richtig reagierst und vorausschauend denkst, wirst du mit stabilen Wasserwerten, gesunden Fischen und klarem Wasser belohnt. Und das Beste: Es braucht dafür keine teure Laborausstattung, sondern nur ein wenig Routine und das passende Zubehör.

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1 Kommentar zu „Wasserwerte verstehen – pH, GH, KH, Nitrit & Co. leicht erklärt“

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